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Gnu-Migration September 2005
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Gnu-Migration September 2005



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Das große Fressen am Mara-River


Die Gnu-Migration im September 2005

Die Klimaverschiebung machte auch vor Kenia nicht halt. Bedingt durch den fortlaufenden Regen gab es Anfang September immer noch eine sehr hohe Tierkonzentration von Gnus, Zebras und Topis, die sich in den Weiten der Masai-Mara aufhielten.
Bei der Wanderung zum Mara-River laufen sie einzeln hintereinander her. Vom Weiten sieht es aus wie eine Linie. Überall, wohin ich schaute, sah ich an den Flächen, wo sie sich versammelten, grasten und ausruhten kein Gras mehr, sondern nur noch schwarze Flecken. Auch die Zebras und Topis verlassen um diese Zeit Kenia und bleiben 9 Monate in Tansania, wo sie dann den beschwerlichen Weg über 100erte Kilometer wieder zurück kommen.
Zur Zeit der Migration ( in hoher Konzentration ) sind die Stellen, wo die Gnus den Fluss überqueren, für Autos gesperrt. Zu Recht, denn wenn die Gnus (1.500.000) zum Endspurt anlegen, würden sie jedes Fahrzeug mitsamt Insassen zerstampfen.
Dieses Jahr haben sie es besonders schwer. Durch die immer wiederkehrenden Regenfälle (normalerweise ist Mai/Juni Regenzeit) ist der Mara-River so angeschwollen, dass darin auch viele Tiere ertrinken – wenn sie nicht schon vorher von den Hippos und Krokodilen getötet werden.

Die Savanne vom Talek-Gebiet bis hin zum Mara-River war übersät von Skelettresten, Köpfen und Hörnern, die nicht mehr gefressen wurden.
Jeden Spätnachmittag und nachts schwappte starker Regen vom Kilimanjaro in die Mara, so dass ich jeden Morgen auf der Frühpirsch wie auf Glatteis rumschlidderte oder kaum aus den dicken Schlammlöchern heraus kam.
Für die Fleischfressenden Tiere war dies die Zeit des Überflusses. Selbst die Raubkatzen fraßen nur noch das Beste vom Gnu, Zebra oder Wasserbock und die Geier, Marabus, Hyänen und Schakale ließen auch noch viele Reste übrig.
Überall lagen die Löwen vollgefressen mit dicken Bäuchen in der Gegend rum. Sie waren so satt, dass sie sich noch nicht einmal zu den nächsten Büschen hin bewegten, sondern einfach im Gras liegen blieben. Wenn ich an meinen letzten Urlaub im Februar d.J. zurück denke, wie dünn dort die Raubtiere waren – man konnte die Rippen einzeln zählen – und welche Anstrengungen sie unternehmen mussten, um überhaupt satt zu werden – es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Ein Anblick erschütterte mich sehr:
Ein Löwenmännchen hatte einen erbitterten Rivalenkampf hinter sich, durfte aber als einer der letzten auch an das erlegte Wild. Seine ganze linke Gesichtshälfte war aufgerissen mit tiefen Fleischwunden und auch am Bauch blutete er stark. Trotzdem hatte er noch Glück gehabt. Sein Auge blieb unverletzt.
So böse können Rivalenkämpfe um das beste Stück Fleisch ausgehen. Er gehörte zu einer Gruppe von 8 Löwen.

Ein anderer Anblick trieb mir Tränen in die Augen:
Im Savannengras lag ein Gnu und schrie wie ein kleines Kind. Es hatte Koliken und lag im sterben. Sicherlich hatte es mit dem Gras Plastik oder ähnlichen achtlos weggeworfenen Müll mitgefressen.
Ich riss mich, so schnell ich konnte, von diesem grauenvollen Anblick los und betete innerlich, dass es schnell von seinen Qualen erlöst wird.
Wenn ein Wild von einer Raubkatze erlegt wird, ist es sofort tot. Das ist für mich persönlich ok. Es leidet nicht lange. Aber ein Lebewesen – Mensch oder Tier – sich quälen sehen, das ist zu viel für mich. Dieser Anblick verfolgte mich noch tagelang.

Etwas ganz seltenes bekam ich eines Morgens zu sehen – was kein Ranger und Einheimischer glaubte:
Ein Löwe saß auf einem Baum…
Erst, nachdem ich meine Bilder zeigte, konnte ich die Menschen überzeugen.
Normalerweise gibt es Baumlöwen nur in Tansania am Lake Manyara.
Diese Löwen sind aber zierlicher und haben kleine Köpfe. Leider hatten andere Safari-Guides beobachtet, wie ich vor dem Baum stand und wie wild fotografierte. Da viele Fahrzeuge Funkkontakt haben, brausten auf einmal 12-14 Wagen heran und der Löwe verschwand wieder im Gras.

Ich persönlich liebe die erste Hälfte des Monats September, da in dieser Zeit alle Gepardenweibchen ihre Jungen haben. Sie sind dann ca. 4-5 Wochen alt und kommen bereits aus ihren gut behüteten Verstecken. Das Fell ist noch sehr flauschig und abstehend, aber die ersten Flecken zeichnen sich bereits als Muster ab.
In der Gegend zwischen dem Sarova-Camp und der Keekerok-Lodge gibt es einen abgebrannten Wald und hohe große Lavasteine.
Die Keekerok-Lodge war im Frühjahr teilweise abgebrannt, aber inzwischen wieder neu aufgebaut.
Dazwischen, unter einzelnen Büschen konnte ich dieses mal eine Gepardin beobachten, die sogar 6 Babys bekommen hatte. Eine andere zog 4 Babys und die nächste 3 Welpen groß.
Dieses Gebiet ist hervorragend geeignet, da es dort keine Hyänen gibt. Auch Löwen halten sich dort nicht auf, weil es kaum Bäume oder Büsche gibt. Die einzige Gefahr ist dort, dass sich ein Adler ein Baby greift, wenn die Mutter auf der Pirsch ist.

Am Talek-River in der Nähe von meinem Ilkeliani-Camp ist momentan das BBC-Movie-Team (Big Cats-Autos) mit Jonathan Scott (Filmemacher vom „Tagebuch der Raubkatzen“) dabei, einen Film über eine dort lebende Leopardin zu drehen.
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang sah ich die BBC London-Autos mit den Spähern rumfahren, um sie ausfindig zu machen. Bis dieser Film fertig wird, werden wieder Jahre vergehen.
Sie liegt zum schlafen die ganze Zeit unter dichtem Buschwerk unterhalb des Graslandes am Talek-River und die Späher müssen stundenlang (manchesmal auch vergeblich) darauf warten, dass sie aus ihrem Schlafplatz hervor kommt. Jeden Morgen vor dem Weg in Richtung Keekerok-Lodge hielt ich Ausschau nach ihr. Auch jeden Abend, bevor ich wieder in das Camp fuhr.
In diesen zwei Wochen habe ich sie persönlich nur ein einziges Mal für kurze Zeit auf einem Baum gesehen und dem Movie-Team mit dem Auto Lichtzeichen gegeben. Als sie daraufhin angebraust kamen, war sie wieder im Busch verschwunden.
Ich hatte das große Glück, einen weiteren Leoparden mehrere Tage lang in der Gegend der Keekerok-Lodge beobachten zu können. Sogar einen Morgen, als er unter einem Busch eine erbeutete Gazelle fraß.
Für die Aufnahmen auf dem Baum benötigte ich einen halben Tag lang. Es dauerte jedes Mal eine Ewigkeit, bis er sich bewegte und eine andere Haltung einnahm. Zum Glück waren keine anderen Safari-Fahrzeuge dort, so dass ich ihn in aller Ruhe beobachten, filmen und fotografieren konnte.
Es gibt ja leider noch sehr viele Touristen, die ganz nahe heran fahren und lautstark ihre Begeisterung zum Ausdruck bringen. Kein Wunder, wenn dann die Raubkatzen das Weite suchen…
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass sich Leoparden grundsätzlich nur auf Bäumen aufhalten. Wenn es windig ist, dann ist es für sie auf dem Baum am kühlsten in der Mittagshitze. Aber wenn es windstill ist, halten sie sich im Buschwerk auf, wo die Sonne nicht hinkommt.

Eines Morgens – ich hatte wieder mein Zelt direkt am Talek-River – wurde ich vom lauten aufgeregten Geplapper der Askaris und Angestellten des Ilkeliani-Camps wach.
Ein Hippo war auf der Campseite aus dem Fluss zum grasen gekommen und hielt sich unmittelbar neben meinem Zelt auf.
Da Hippos an Land sehr schnell sind und auch Menschen mit einem Biss ihres riesigen Maules töten können, war die Gefahr groß. Aber mit lautem Gekreische und dem hochspringen der Massais in ihren roten Tüchern, verschwand es wieder im Fluss.
In einer anderen Nacht weckte mich mein Askari mit der Kuhglocke vor meinem Zelt. Ich sollte mir ansehen, was passiert war:
Ein Gnu hat den Weg im Dunkeln verfehlt und ist den Steilhang direkt in den Fluss gefallen. Voller Panik strampelte es laut rufend umher und konnte sich endlich nach einer guten halben Stunde wieder aufs Land retten.

Der Junglöwe von meinem letzten Urlaub dieses Jahres ist inzwischen zu einem stattlichen Löwen herangewachsen. Nachts hörte ich jedes Mal sein Rufen, auch die Gnus waren dieses mal besonders laut zu hören.
Eine andere Nacht wurde ich vom Geräusch der sich paarenden Ginsterkatzen geweckt.
Leider konnte ich auch dieses mal kein einziges Foto von ihnen machen. Sie sind sehr scheu und huschen schnell an den Zelten vorbei.

Mir wurde im Camp und im Ranger-Office mitgeteilt, dass ich in der gesamten Region bis hin zur Mara Serena-Safari-Lodge meinen Spitznamen weg hätte. Sie reden von mir nur noch von „Mama Duma“, was übersetzt „Chetah-Lady“ heißt.
Der Chef der Ranger-Station kennt mich ja nun schon einige Jahre und weiß von
meinen anderen Reisen, dass ich mich immer lange in der Mara aufhalte und die Geparde über alles liebe. Vor allen Dingen wissen die Ranger, dass ich niemals laut an eine Gruppe Raubkatzen heranfahre und mich mucksmäuschenstill verhalte.

Fazit: Trotzdem ich jedes Jahr zweimal für jeweils 3-4 Wochen in der Masai-Mara bin, bringt jeder neue Tag etwas Einmaliges, für mich sehr Schönes.




Anlass:
die wilden Tiere in Freiheit erleben

Ort:
Masai-Mara / Kenia

Copyright:
http://www.bribra.de

Nur für Presse?:
NEIN



Bewertungen: 1 | Gesamtpunkte: 9 | Punkte-Durchschnitt: 9,00

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01.08.2008
Von: Newsvision
Bewertung: 9 Punkte
Feedback: Absolut packend (leider keine Pix ,-()!!! lg

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