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Argentinien und Chile 2.Teil
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Argentinien und Chile 2.Teil



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Ein letztes Hallo, aus Argentinien (und danach sehen wir uns hoffentlich bald)

17. Juli
Wir überschreiten die Grenze zu Chile und hier verstehen wir plötzlich kein Spanisch mehr. Schon die Argentinier hatten eine andere Aussprache aber die Chilenen verschlucken zu dem auch noch einige Konsonanten und so wurden wir zum allgemeinen Gelächter im Bus.

Jetzt ist die Welt um uns herum wieder bergig und Nadelwälder ragen links und rechts der kurvigen Straße auf. Von den kahlen Laubbäumen hängt nasses, hellgrünes Moos und sehen deshalb aus wie angeschleimt.

Auf dem Weg weiter Richtung Westen nach Puerto Montt verlassen wir die Anden und fahren, wie gewohnt durch ebene Weidelandschaft. Die kleinen Holzhäuser sind kunterbunt gestrichen und die qualmenden Schornsteine lassen drinnen wohlige Gemütlichkeit erahnen. Dahinter erhebt sich der perfekt geformte, völlig in Schnee gehüllte Kegelvulkan Osorno.

Puerto Montt ist ein unhübscher, nass-kalter und windiger Hafenort mit einem großen Fischmarkt – indem wir erst einmal eine enorme Portion ausgelösten Krebs verdrücken. Angeheitert von einem leckeren Gläschen Weiswein, hatten wir dann viel Spaß beim Beobachten der lustig aussehenden chilenischen Fischmarktarbeiter – eigentlich glaubte ich, nur Ehepaare ähneln sich nach gewisser Zeit!



18. Juli
Wir haben unsere winzige 4er-Kabine auf dem Frachtschiff „Puerto Eden“ bezogen, die LKW´s und Container waren verladen und gesichert und wir starten zu einer 3 tägigen Reise durch die Fjorde Chiles bis Puerto Natales.

Das Schiff gleitet durch die ruhige See – durch enge Kanäle in denen Delphine, kleine Pinguine und Seehunde lustig um uns herumspringen und uns ein Stück weit begleiten. Lange, schmale Wasserfälle ergießen sich wie Milchbäche von den bewaldeten Felsbergen in die See.

Am 2. Tag fuhren wir durch einen besonders schönen Abschnitt. Auch die Sonne schenkte uns für kurze Zeit ihre Aufmerksamkeit und zauberte eine perfekte Kopie der Traumlandschaft ins Wasser. Es scheint, als könne man einfach, wie durch einen Spiegel, ins Wasser tauchen – hinüber in die andere Welt.



Die Nacht wurde sehr unruhig. Wir umschifften eine Landzunge hinaus aufs offene Meer durch den „Golfo de Penas“ Golf der Leiden. Der große Frachter wankte von links nach rechts und manchmal auch im Kreis. Schwere Eisentüren schlugen auf und zu; in der Küche klapperten die Töpfe; das ganze Schiff ächzte und stöhnte und auch wir rollten im schmalen Stockbett immer wieder gefährlich nahe an den Rand.

Am letzten Tag war es schon merklich kälter und der Nebel erschwerte die Sicht als wir durch noch engere Schluchten des Labyrinths steuerten. Deshalb war auch die Brücke geschlossen in der wir uns so gerne bei der netten Besatzung und den vielen interessanten Apparaturen aufhielten – aber heute ist größte Konzentration nötig.
Kleine Eisberge, die Abbrüche der nahen Gletscher sind, treiben an uns vorbei. Wie ein Geisterschiff bewegen wir uns nur langsam durch die stille Welt in der nichts mehr zu existieren scheint. Nur manchmal zeichnen sich, knapp neben uns, unklar knorrige Latschenbäume ab. Der Kapitän sucht durch das Fernglas….. aber was? Das Nebelhorn ertönt 3 Mal; der dumpfe gleichmäßige Ton hallt lange wieder, bis auch er vom milchig-weißen Nichts verschluckt wird. Die Maschinen stoppen und der einsame Frachter kommt langsam zum Stehen. Haben wir uns verirrt? Tatsächlich kehren wir nach geraumer Zeit um.
Letztendlich fand sich doch ein Weg durch den Irrgarten der zerklüfteten Küste, und so endete die Fahrt auf dem, trotz kantinenflair sehr gemütlichen Frachter, für uns leider viel zu früh am 21. Juli in Puerto Natales.

22.7.
Punta Arenas liegt an der Magellanstraße und ist der südlichste Punkt unserer Reise. Obwohl im Reiseführer als die interessanteste Stadt in dieser Gegend beschreiben, ist nicht viel zu tun. Weil die Pinguinkolonie zur Zeit wo anders residiert, stapfen wir zu den wenigen „Sehenswürdigkeiten“ der nasskalten Hafenstadt. Z.b. zu dem Haus, in dem ein Mann gewohnt hat, der Bruce Chatwin zu dem Buch „In Patagonien“ inspirierte (ob dieses Werk wohl jemand kennt außer Robert und mir?). Wie gesagt – nicht viel los. Hier beenden wir auch unsere tägliche Lektion der 3 Seiten Vokabeln aus Tatjanas Miniwörderbuch – wie viele von den 8000 Wörtern wohl hängen geblieben sind?

24.7. Puerto Natales
Der Traum begann kurz nach dem Erwachen – oder träumte ich, dass ich wach bin?

Nach einer klirrend kalten Nacht und einem Frühstück in Großmutter Theresas warmer Stube, brachen wir auf in das Naturparadies „Torres del Paine“. Während die Sonne im Osten aufging senkte sich der volle Mond im Westen durch den klaren blau-rosa Himmel bis er hinter den schneebedeckten Bergen verschwand. Einer der wenigen sonnigen und windstillen Tage brach an. Wir kreuzten den Weg der futtersuchenden Füchse, Nandus und Vicunas. Der Nationalpark wird überragt von majestätisch aufragenden Bergmassiven.



Die Gletscher waren beim formen und bearbeiten des harten Granitgesteins besonders kreativ. Wie monströse „Speerspitzen“ aus der Urzeit ragen schwarze zerklüftete Felsen aus den senkrechten rosa-braunen Wänden des Massivs empor. Darunter auch die Türme, die dem Park den Namen gaben. Dazwischen breitet sich immer wieder ebenes Land aus. Moospölster, deren sternenförmige Blätter mit glitzernden Eiskristallen überzogen sind; knorrige Bäume bilden kleine Wälder – viele konnten dem starken Wind nicht standhalten und liegen verstreut über die gelb-braunen Wiesen. Fast könnte man glauben, es habe ein Milodon (das bis zu 5m große faultierähnliche Urtier, das hier beheimatet war) überlebt und seine Spuren hinterlassen. Ein Gletscher schiebt sich durch eine breite Schlucht und gebiert unter ächzen und krachen, reines Trinkwasser in Form von lichtdurchfluteten, blauen Eisblöcken, die ruhig über einen der vielen Seen gleiten.



25.7.
Unser nächstes Ziel ist der Moreno Gletscher, doch weil die Busverbindungen durch das verschneite Patagonien rar sind, müssen wir über Umwege dorthin. Zuerst überqueren wir die Grenze nach Argentinien bei Rio Turbio – und in diesem Kaff bleiben wir für 1 Nacht hängen. Am nächsten Tag geht’s weiter nach Rio Gallegons – aber auch dort sitzen wir für 1 Tag fest. Wir vertreiben uns die Zeit mit Flippern und einem hervorragenden Essen in einem noblen Restaurant (trotzdem billiger als das Essen beim Wirten um die Ecke in Österreich).
Am 28.7. sind wir dann an unserem Ziel „El Calafate“. Von hier aus starten wir am nächsten Morgen mit dem französischem Pärchen Dominic und Alina zum Perito Moreno Gletscher. Die Fahrt dauert 2 Stunden und bringt uns durch eine verschneite, eintönige Landschaft. Die Straßen sind glatt aber Roberto, unser Taxilenker, bringt uns sicher an unser Ziel.

Seit Jahrtausenden meißelt der imposante Eisfluss ein U-förmiges Tal in die Anden. Die gefrorenen Wassermassen drängen bis zu 2m täglich in Richtung des Lago Argentino. Das Krachen der Urgewalt hallt in der Bergwelt lange wider. Wie eine 5 km lange, und bis zu 60m hohe ungepflegte Zahnreihe ragen die blauen Eistürme aus dem See. Immer wieder brechen tosend Stücke in das milchige Wasser.



30.7. Mit dem angenehmen Flug von Rio Gallegos sparen wir uns die 48stündige Busfahrt in die Hauptstadt.

Buenos Aires: die letzten 3 Tage verbringen wir in dieser Multi-Millionen Stadt. Wir schlendern durch das bunte Einwanderer-Hafen-Viertel Bocas und werden während eines Mittagessens mit Tangotanz unterhalten.



Wir genießen guten, starken Kaffe, Torten und Kipferl in Cafes, die von modern-szenig bis europäisch-alt jedes Ambiente zu bieten haben; bestaunen im Museum del Belle Artes, Maler von Monet bis Picasso, aber auch viele argentinische Künstler; besuchen das sehr unterhaltsame und empfehlenswerte Musical „Tanguera“; sehen die Unterschiede des reichen und armen Buenos Aires; drängen, begleitet von Straßenkünstlern und –musikern durch die Einkaufsstraßen in die tollen Geschäfte; essen unsere letzten Steaks; gehen zum Friseur (zusammen um 8 €); hetzen über die stark frequentierte 18 spurige Straße mit dem Obelisken und gehen durch die Schluchten der Hochhäuser. Unser letzter Besuch in 2 Stunden führt uns in eine Vorstellung des Argentinischen Symphonie Orchesters.

Tja, und morgen endet unsere 1. Etappe der Reise um die Welt. Ich habe viele Eindrücke und Gefühle eingepackt und freue mich schon darauf, sie in einer ruhigen Stunde (wird wohl länger dauern) genüsslich zu verarbeiten.

Also bald kann ich euch umarmen
eure M.


Ort:
Argentinien und Chile

Copyright:
keine Angabe...

Nur für Presse?:
NEIN



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