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Staatlich geförderte Revolutionäre?
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Staatlich geförderte Revolutionäre?
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Seit der Geburt des Austro Pop in den 60er Jahren (Marianne Mendt – Die Glockn) ist das Thema Förderung österreichischer Popularmusik ein viel diskutiertes Thema. In den 70er Jahren begann der erste Boom von jungen Musikern aus Österreich eine Musikerkarriere (Pop-Rockstar) anzustreben.
Damals war das Hauptthema die Ignoranz des ORF gegenüber der österreichischen Rockmusik. Wer es nicht schaffte von Ö3 gespielt zu werden hatte gar keine Chance ein breiteres Publikum zu erreichen. Schließlich hatte der ORF ja das Monopol. Der Austro Pop (Ambros, Danzer etc.) hatte aber trotzdem einige Unterstützung doch die Rockmusik kaum. Im TV waren Jugendsendungen wie „Ohne Maulkorb“ stetig auf einer Zappa-esken Schiene. Rockmusik, im speziellen Heavy Metal, wurde da eigentlich immer nur belächelt.
In den 80er Jahren begannen schließlich die Musiker sich selbst zu organisieren und gegenseitig zu unterstützen. Es gab SOLIDARITÄT! Allen voran die Vereinigung österreichischer Musiker - die TONAU. Politisch und gesellschaftlich wurde von den meisten damaligen Künstlern das ORF Monopol verantwortlich gemacht dass es keine Chance für heimische Musik gäbe sich zu präsentieren. So entstand zumindest eine sehr lebendige Live Szene die dann auch in der Eröffnung des Wiener Rockhauses und einigen anderen Projekten mündete.
Wer schon damals als Partei diese Aktivitäten unterstütze war fast ausschließlich die SPÖ (Jugendzentren, Donauinselfest etc.). Liegt ja auch auf der Hand – Rockmusik = Musik der Arbeiterklasse. Die ÖVP profilierte sich in der Unterstützung traditioneller konservativer Musikstile (Volksmusik etc.). Die FPÖ hingegen hatte als einziges Aushängeschild ihrer Förderungen das „No Problem Orchester“.
Diese Erkenntnis manifestierte sich als ich aus Eigeninitiative mit Unterstützung von Muff Sopper das Projekt Musikvision 2000 ins Leben rief! Das zum Ziel die Förderung der jungen Popularmusik verfolgen und der Unausgewogenheit der Förderung von Hochkultur zur Jugendkultur entgegen wirken sollte. Es ging im zentralen Fokus nicht darum Musikproduktionen zu finanzieren sondern die Basis zur Entwicklung der Musikszene zu fördern (Auftrittsmöglichkeiten etc.). Was im übrigen von der VÖM bis heute beispielhaft realisiert wird. Im Zuge der Promotion Arbeit für diese Projekt entstanden viele Interviews mit heimischen Künstlern und Politikern.
Heide Schmidt mit dem FAMILY TREE OF AUSTRIAN ROCK
Hier ein kurzer Ausschnitt (Video - Photovision) eines meiner geführten Interviews zu dem Thema mit Wolfgang Ambros.
Mich beeindruckte Wolfgangs aufrichtige Art und besonders sein Statement zu „stootlich gefördate Revoluza“ – aber hört und seht selbst.
Interview mit Wolfgang Ambros (läuft nur im Internet Explorer)
mit Charly Swoboda
In den 90ern fiel dann das ORF Monopol und einige Privatsender versuchten sich auf diesem Neuland. Doch was wir alle noch in den 70er 80er Jahren glaubten dass die Situation sich schlagartig mit der Möglichkeit von privaten Sendern ändert stellte sich als romantische Fehleinschätzung dar.
Die privaten Sender unterliegen noch mehr dem kommerziellen Druck und spielten erst wieder knallhart nur das was gerade angesagt war. Das hat sich zumindest mit einigen Spartenkanälen (OTA oder Stream) geändert.
Im bayerischen Rundfunk gab es in letzter Zeit zu diesem Thema einige interessante Diskussionsrunden. Musiker forderten mehr Einsatz regionale Musik und die Radiomacher zeigten ihnen aber schwarz auf weiß dass das Publikum doch immer nur die arrivierten Stars hören wolle (Sting, Jovi etc.).
Interessant ist das der Aufschrei nach der Einstellung der Unterstützung von heimischen Musikproduktionen seitens des ORF so übermächtig ist. Scheinbar doch so wichtig?! Obwohl seit ewigen Zeiten der ORF stetig aus allen Richtungen kritisiert wird. Bis zur unerträglichen Diskussion über die GIS Beiträge.
Man möge sich nur einmal die Kehrseite der Medaille an Hand der Situation als in Griechenland der staatliche Rundfunk eingestellt wurde ansehen. Da waren sich alle Journalisten einig dass dies der falsche Weg sei.
Ja, es ist nicht gut wenn diese Förderungen wegfallen aber braucht man sie denn so dringend? Wo ist die Eigeninitiative und Solidarität von damals - ALL 4 1 4 ALL?
Wer der sogenannten PROFIS nutzt wirklich alle Möglichkeiten zur Publicity für ihre Kunst aus, und freut sich nicht ausschließlich über die 40 FB Freunde welche sowieso, meist nicht objektiv, das Produkt liken (tatütata).
Es gibt noch viele andere Portale/Medien wo man sich präsentieren kann, ganz abgesehen davon wie toll die Möglichkeiten sind live zu zeigen „wo der Hammer hängt“. Oder aber auch Projekte, wie z.B. das Projekt POP, wo einem fundiert geholfen werden kann. Selbst dann wenn dieses Projekt durch die Einsparungen des ORF auch leidet.
Der Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt harte Arbeit. So gut zu werden dass private Investoren um diesen Künstler gar nicht mehr herum kommen. War doch bei Ambros, Falco, Opus, etc. auch so!!! Und man kann sich auf eine Eigenschaft des Menschen immer verlassen - Die GIER! Wenn sich irgendein Investor vorstellen kann mit dem Künstler Geld zu verdienen dann klappt das auch.
Über diesen Punkt sollte man sich mehr Gedanken machen. Es gibt heute genug Alternativen zum ORF als noch vor 30 oder 40 Jahren, nutzt sie!
Musiker aus Österreich auf MFM
Ja aber natürlich gibt es auch das Problem immer wieder zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Das hat aber oft jeder in seinem Leben – Schadepech!
Anlass:
Einstellung der Unterstützung von heimischen Musikproduktionen seitens des ORF
Verfasst am:
05.07.2013
Copyright:
NV
Nur für Presse?:
JA
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